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Bild: © Florian Haenggeli – WWF Suisse

Fluss frei!

Die Schweizer Flüsse sind die am stärksten verbauten Gewässer der Welt. Über 170'000 Schwellen, Wehre und andere Querbauwerke hindern Fische hierzulande an der Wanderung zu ihren Laichgebieten. Viele sind Relikte aus dem vergangenen Jahrhundert und könnten problemlos rückgebaut werden. Mit dem Projekt Fluss frei! bietet Aqua Viva Gemeinden und Kantonen fachliche und finanzielle Unterstützung beim Rückbau von Wanderhindernissen an. 

Rückbau am Geisslibach

Zusammen mit der Gemeinde Diessenhofen und dem Kanton Thurgau konnten wir das alte Mühlewehr am Geisslibach abreissen. Nun können Bach- und Seeforelle, Äsche und weitere Fischarten wieder frei flussauf- und -abwärts schwimmen und neue Laichgebiete erkunden.

Ein Land voller Hindernisse

Viele der Hindernisse in der Schweiz sind Relikte aus dem vergangenen Jahrhundert und könnten problemlos rückgebaut werden. Sie verursachen Unterhaltskosten, haben jedoch keine Funktion mehr für den Hochwasserschutz, die Energiegewinnung oder die landwirtschaftliche Bewässerung.

  • altes Stauwehr in einem Fluss, über ein Meter hoch
    Ein nicht mehr genutztes Mühlewehr aus dem 19. Jahrhundert.
  • Ein atlantischer Lachs springt aus dem Wasser und versucht, ein Wehr zu überspringen.
    Ein atlantischer Lachs versucht, ein Wehr zu überspringen.
  • Karte der Schweiz mit vielen roten Punkten für Querbauwerke
    In den Schweizer Fliessgewässern stehen über 170'000 Querbauwerke.

Fische müssen wandern

Jedes Querbauwerk behindert Fische bei der Wanderung zu ihren Laichplätzen, bei der Nahrungssuche und auf dem Weg in ruhigere oder kühlere Gewässer. Oft sind die Hindernisse unüberwindbar oder das Passieren kosten die Fische wertvolle Energie, welche Ihnen später fehlt. Auch deshalb stehen in der Schweiz heute 55 Fischarten auf der Roten Liste. Lediglich 14 heimische Arten gelten noch als nicht gefährdet. Besonders betroffen sind Langstreckenwanderer wie Lachs und Meerforelle, die in der Schweiz bereits ausgestorben sind. Grundsätzlich gilt aber: Alle Fische müssen wandern können!

Rückbau ist die beste Lösung

Damit Fische wieder frei wandern und sich ihre Bestände erholen können, bietet Aqua Viva Gemeinden und Kantonen im Rahmen des Projekts «Fluss frei!» fachliche und finanzielle Unterstützung beim Rückbau von Wanderhindernissen an. 

Links und Tools

Abstrakt gemusterter, schwebender Würfel mit Fluss frei! Logo

Barrier Assessment Tool

Nutzen Sie unser Tool zur Identifizierung und Priorisierung von Rückbauobjekten in Fliessgewässern.


Rückbau am Talent

Am Talent im Kanton Waadt konnte im Sommer 2022 dank der Unterstützung von Aqua Viva ein grosses Wehr entfernt werden. Da der Fluss Talent über weite Strecken natürlich fliesst und Heimat der bedrohten Äsche ist, ist das von Aqua Viva mitfinanzierte Projekt enorm wertvoll. 

Aktuelles von Fluss frei!

Fluss frei für den Geisslibach

Diessenhofen (TG) hat ein altes Mühlewehr im Geisslibach entfernt und den Gewässerabschnitt revitalisiert. Bachforellen, Äschen und andere Fische können nun wieder frei flussauf- und -abwärts schwimmen. Aqua Viva hat die Gemeinde im Rahmen des Projekts «Fluss frei!» unterstützt.

Fluss frei!

Zum heutigen World Fish Migration Day fordert Aqua Viva die Sanierung und den Rückbau nicht fischgängiger Querbauwerke in unseren Gewässer und kündigt mehrere Rückbauprojekte für den Sommer 2022 an. 

Verbaute Fliessgewässer: Schweiz steht europaweit an der Spitze

Rund eine Million Hindernisse verhindern die freie Fischwanderung und tragen zum Artensterben in Europas Gewässern bei. Die Schweiz verzeichnet mit rund 170 000 Verbauungen neben Holland die höchste Dichte an Hindernissen.

Kontakt

Yanik Fuchs

Yanik Fuchs

Projektleiter Gewässerschutz

+41 52 510 14 56

E-Mail